Die Stadt Mannheim verleiht alle zwei Jahre den Bertha-und-Carl-Benz-Preis an Personen oder Unternehmen, die sich um die Mobilität verdient gemacht haben – insbesondere, wenn ...

... das auch mit einer Verbesserung der sozialen Situation, mit erhöhtem Umweltschutz oder mit einem „Tüfteln und Forschen“ im Sinne von Bertha und Carl Benz einhergeht. All das traf ganz unzweifelhaft zu auf den diesjährigen Preisträger, das Unternehmen 3ma 4ma Rehatechnik GmbH. Wie Fabian Dirla, einer der Gründer des Unternehmens, in seiner äußerst sympathischen Dankesrede erläuterte, geht der Name auf eine saloppe Kurzbeschreibung des Unternehmens in Dortmunder Dialekt zurück: Seit 1997 baut diese „Drei-Mann-Firma“ passgenaue Rollstühle und hat damit schon zahllosen Kindern und Erwachsenen ein einfacheres, schnelleres oder bequemeres Fortkommen ermöglicht. Weitere Programmpunkte waren die Laudatio von Oberbürgermeister Christian Specht sowie eine Diskussionsrunde mit Vertretern des Unternehmens, Kunden, die von eigenen Erfahrungen im Rollstuhl berichten konnten, und Experten, die sich auf politischer Ebene oder im medizinischen Alltag für Rollstuhlfahrer und ihre Belange einsetzen. Sehr überzeugend wurde mehrfach herausgestellt, dass Maßnahmen zur Inklusion und Teilhabe nicht Zusatz oder Beigabe, sondern tragender Teil einer offenen demokratischen Gesellschaft und Ausdruck eines Menschenrechts sind.

An zwei Stellen waren außerdem musikalische Beiträge zu hören – und hier traten ungeachtet einer sehr kurzfristigen Anfrage vonseiten der Stadt die Moll-Schüler:innen auf den Plan. Zunächst spielte Charlotte Langlotz (8c) auf der Geige das Präludium und Allegro im Stile von G. Pugnani in e-Moll – eine virtuose und bewusst historisierende Komposition von Fritz Kreisler, in der einer der berühmtesten Geiger des beginnenden 20. Jahrhunderts in Stil und Kompositionstechnik an einen Geiger und Komponisten aus dem 18. Jahrhundert anschließt. Souverän am Klavier begleitet wurde sie dabei von Valentin Humburger; langanhaltender Applaus belohnte die temperamentvolle Darbietung der beiden.

Zum Abschluss der Veranstaltung sang schließlich der Kinderchor des Moll-Gymnasiums Somethin‘ Stupid aus der Feder Carson Parks‘, vor allem bekannt in den Duo-Versionen mit Frank und Nancy Sinatra sowie Robbie Williams und Nicole Kidman. Neben Sechstklässlern (neu im Kinderchor) und Siebtklässlern (hatten das Stück im letzten Schuljahr schon einmal geprobt) unterstützten uns beim Spagat zwischen hohem fis in der oberen und tiefem h in der unteren Stimme auch einige Achtklässlerinnen, die eigentlich schon weitergezogen sind in den Großen Chor von Sarah Ringwald. Letztere war als Pianistin bei diesem Auftritt wiederum auch mit von der Partie und lieferte das klangliche und rhythmische Fundament – allen Sängern, Instrumentalisten und unterstützenden oder sogar anwesenden Eltern ein ganz großes Dankeschön!

Vor und nach der Veranstaltung gab es Gelegenheit zum Smalltalk mit Vertretern der Stadt, zu einer kleinen Stärkung sowie zum Erproben eines Rollstuhl-Parcours, von dem die Moll-Schüler durchaus ausgiebig Gebrauch machten – bevor oder nachdem sie vom Oberbürgermeister persönlich ein Mannheim-Memory als kleines Dankeschön überreicht bekamen (siehe Fotos).

Text: Dr. Malte Markert, Fotos: Andreas Henn (www.mannheim.de)