Am 15.01 war es so weit. Die Exkursion der J1 zur Heiliggeistkirche in Heidelberg. Es lief so viel schief und trotzdem kam es zu einem runden Ende und einer erfolgreichen Exkursion.
Die eisigen Straßen machten es den Schülerinnen und Schülern kein leichtes zur Schule zu kommen. Ständiges Ausrutschen hat dazu geführt, dass der eine oder andere zu spät kam und das auch nicht komplett unversehrt. Doch die Kälte und der vereiste Boden konnte uns nicht aufhalten. Mit der Linie 3 der Straßenbahn ging es dann ab zum Mannheimer Marktplatz. Dort ahnten wir noch nichts von der bevorstehenden Trennung der Gruppe. Eine zweiteilige Bahn ist angekommen und die Hälfte der Gruppe ist in den vorderen Wagon und die andere Hälfte wollte in den zweiten, hat es jedoch nicht mehr geschafft und die Bahn ist mit einer Hälfte der Gruppe weggefahren. Glücklicherweise konnte das Problem mit ein wenig Geduld gelöst werden. Dann hieß es erstmal Bahnfahren. Für 45min saßen wir in der Bahn, bis wir am Bismarckplatz angekommen sind. Während der Bahnfahrt konnten wir aber so einige schöne Landschaften und Nachbarschaften bewundern.
Mit dem Bus fuhren wir zum Bismarckplatz und von dort aus zum Uni Platz, an dem wir die Lutherplakette besichtigten und anschließend zur Bergbahn liefen. Dort angekommen ging es dann die Treppen hoch zum Heidelberger Schloss. Das Eis auf den Treppen war für uns kein großes Hindernis und nach kurzen 10 Minuten waren wir oben angekommen. Mit einer fantastischen Aussicht auf die Altstadt entschieden wir uns kurzerhand das Schloss ein wenig zu erkunden und dann in ein Café zu gehen. Das Schloss bot einige wunderschöne Anblicke und bot ebenfalls die Möglichkeit für ein schnelles Gruppenfoto.
Dann ging es, aber schon ab nach unten. Unglücklicherweise war das Café, das wir uns ausgesucht hatten, geschlossen und wir setzten uns in den Laden daneben. Mit heißer Schokolade, kaltem Crêpe und einem fragwürdig aussehenden Flammkuchen konnten wir uns stärken, bevor wir uns die Außenseite der Kirche anschauen konnten und etwas über damaligen Verkauf von Brezeln gelernt haben. Dann ging es ab in die Kirche, in der wir nach einem kurzen Vortrag, das Echo und den Hall innerhalb der Kirche mit Gesang ausgetestet haben. Nach kurzer Besichtigung kam dann schon unser Kirchenführer, Petracca Vincenzo, der uns für eine Stunde die Kirche gezeigt hat und über ihre Geschichte erzählte. Dabei haben wir sogar Zutritt zu einem für Besucher normalerweise gesperrten Bereich bekommen. Von der Bibliotheca Palatina, zu den Kurfürstengräbern, bis hin zu den Kirchenfenstern; über alles wurden wir ausführlich informiert. Wir haben zum einen gelernt, wie zentral Heidelberg zur Zeit der Kurfürsten war oder, dass die Bibliotheca Palatina eine der größten und bedeutsamsten Schriftensammlungen des deutschen Mittelalters war. Wir haben ebenfalls erfahren, dass die Heiliggeistkirche und die Universität Heidelberg versuchen die Bibliotheca Palatina wieder aufzubauen, da ein Großteil ihrer, während dem Pfälzischen Erbfolgekrieg verloren gegangen ist. Besonders interessant war jedoch das Kirchenfenster, auf dem der Zusammenhang zwischen Religion und Wissenschaft dargestellt wurde. Mit dem Abwurfdatum der Atombombe über Hiroshima und einem zerstörten, roten Erdball präsentiert sich das einzigartige Kirchenfenster in der Heiliggeistkirche. Der Kurs wurde von Herrn Vincenzo auch, mit Fragen, tiefer eingebunden; welches Geheimnis hat Kurfürst Ruprecht mit in sein Grab genommen? wie lange hat es gedauert, bis die Kirche endgültig fertig gebaut wurde? Wie viele Schriften befanden sich einst in der Bibliotheca Palatina?
Auf den Kirchenturm haben wir es bedauerlicherweise jedoch nicht mehr geschafft. Denn nach dem Vortrag hieß es schnell laufen!
Damit wir rechtzeitig zurückkommen, mussten wir so schnell laufen wie möglich. Wir bahnten unseren Weg durch die längste Fußgängerzone Deutschlands, doch dann passiert das Unerwartete: unsere Bahn fiel aus. Die einzige Lösung war dann die S-Bahn. Mit dem Bus bis zum Hauptbahnhof und von da aus ab in die S-Bahn. Mit Unsicherheit ob die Bahntickets für die S-Bahn gültig sind, stiegen wir ein und schafften es rechtzeitig zum MA-Hauptbahnhof. Nach kurzen Verabschiedungen einiger Schüler fuhren wir dann zurück zur Schule und kamen gerade rechtzeitig für den Sportunterricht an.
Trotz der vielen Herausforderungen, die uns an diesem Tag begegneten – von vereisten Straßen bis hin zu unerwarteten Bahnproblemen – war die Exkursion zur Heiliggeistkirche ein voller Erfolg. Sie bot uns nicht nur die Gelegenheit, historische und kulturelle Highlights Heidelbergs zu erleben, sondern auch, als Gruppe zusammenzuwachsen und spontan auf unerwartete Situationen zu reagieren. Am Ende konnten wir nicht nur wertvolle Einblicke in die Geschichte gewinnen, sondern auch eine Menge Spaß haben. Diese Exkursion hat gezeigt, dass selbst die größten Hindernisse mit Teamgeist und Flexibilität gemeistert werden können.
Text: Maxim (Relikurs J1)