Am 19.01. fand als Fortführung zur Ausstellung "Gegen das Vergessen" ein Gesprächsabend zum aktuellen Thema "Flucht, Vertreibung, Migration - Syrien und Iran" in Raum 11 statt.

tempImagePrG2XlNachdem im letzten Schuljahr am 3. Mai 2022 bei einem gleichlautenden Termin in der jüdischen Gemeinde ein junger syrischer Referent kurzfristig abgesagt hatte, kam in der 10a die Idee auf, selbst eine alternative Veranstaltung in familiärer Atmosphäre am Moll und mit bunt gemischter Zuhörerschaft zum Thema zu organisieren. Dabei sollten die Referentinnen und Referenten aus der Elternschaft kommen. 

Am 19. Januar 2023 berichteten nun Frau Nikkhoo und Herr Badawi auf Deutsch vor etwa dreißig Zuhörerinnen und Zuhörern von ihren unterschiedlichen persönlichen Erfahrungen als Migrantin aus dem Iran bzw. als Flüchtling aus Syrien. Frau Nikkhoo strich heraus, dass ihr als alleinerziehender Mutter im liberalen Deutschland vor ca. zwanzig Jahren sehr große staatliche Unterstützung angeboten wurde, sei es beim Erlernen der deutschen Sprache, bei der Umschulung zur Erzieherin oder bei der Jobsuche. Im Iran wäre sie als alleinstehende Mutter im Gegensatz nicht akzeptiert worden. So war es für sie keine Frage, nach der Trennung von ihrem Partner in Deutschland zu bleiben.

Herr Badawi bezeugte anschließend in seinem Bericht, wie teuer seine Familie mit ihm dafür bezahlt hat, dass er als Offizier der Armee für ihre gemeinsamen Werte und Überzeugungen 2010/11 eingestanden ist – gegen die wiederholten Befehle des syrischen Regimes, Demonstranten aus der eigenen Bevölkerung, darunter Schulkollegen und Freunde, nach den Freitagsgebeten von der Straße weg zu verhaften. So führten die Überlegungen der Familie, wo man in Zukunft sein Leben in einem Rechtsstaat verbringen kann, der die Menschenrechte achtet, nach gefährlicher Flucht über die Türkei nach Deutschland.

Zwar klangen bei beiden Zeitzeugen Gefühle wie Heimweh und die Hürden bei der Integration in Deutschland an. Beide zeigten aber zugleich, wie erfolgreich Integration dennoch gelingen kann. Deshalb strahlten beide große Zuversicht aus, dass es der Generation ihrer Kinder gelingen wird, ihre Zukunft positiv selbst zu gestalten und ihre Lebensträume zu verwirklichen.

Das Publikum bedankte sich für beide Berichte und diese persönlichen Einblicke mit langem Applaus.

Text: Frau Dr. Kersting
Fotos: Herr Weber

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