Am 24.11.2022 durften wir, der Geschichts-LK J2 des Moll-Gymnasiums Mannheim, unter der Führung unseres Lehrers, Michael Happes, ...

Der Geschichtskurs im Technoseumeine Führung, ja sogar eine Zeitreise, durch das 19 Jhd. im Technoseum miterleben. Die Industrielle Revolution - ein Thema welches uns, aufgrund des Lehrplans, gezwungenermaßen schon im ersten Jahr der Oberstufe begleitete. Doch der Unterricht ließ Fragen offen, welche die Theorie nicht hätte füllen können. Wie das Leben damals wohl gewesen sein muss? Und so kam es, dass wir es, trotz Verschiebungen, ins Technoseum Mannheim begaben. Nachdem wir, mit Masken ausgestattet, in der Eingangshalle von unserer kompetenten und geradezu Begeisterung versprühenden Führerin empfangen wurden, konnte die Reise beginnen. Denn um sich vorstellen zu können, wie die Tages- und Arbeitsabläufe der Arbeiter Generationen vor uns aussahen, wurden wir in eben jenen Ablauf direkt eingebunden. Statt nur dabei zuschauen zu dürfen, war uns die Möglichkeit geboten, auch selbst Hand anzulegen. Wir begannen mit den frühesten “Requisiten” der Industrialisierung - dem Webstuhl. Eine Maschine, welche die mühsame Handarbeit um einiges leichter machte. Hier wurde uns bewusst, welches Fingerspitzengefühl, welche Arbeit man als Arbeiter in sein Handwerk legen musste, um damit überhaupt Geld verdienen zu können.

An großen mit Objekten eben jener Zeit gefüllten Gängen vorbeilaufend, fanden wir uns schließlich an den durch Dampf betriebenen Maschinen selber Gattung wieder. Die Erfindung und Nutzung dieser war, so wurde uns noch einmal erklärt, erst nach der “Erfindung” der Dampfmaschine durch James Watt im Jahre 1782 möglich. Durch diese Erfindung kam es zur Revolution des klassischen Handwerkes, denn was ein einziger Handweber tagelang weben musste, konnte nun eine Maschine binnen weniger Stunden weben. Und eben diese Entwicklung machte folglich viele Handwerker überflüssig und es kam, auch bedingt durch die Agrarrevolution, zur Landflucht und Urbanisierung, welche nur zwei von vielen Steinen in der Wand der industriellen Revolution des späteren Deutschlands darstellen. Wir durften Zeugen einer solchen Maschine werden, die so vielen Menschen die Existenz drastisch erschwerte. In diesem Moment wurde uns klar, unter welchen Bedingungen die Arbeiter damals zu arbeiten hatten. Die soziale Frage, ihr Entstehen und auch die Auswirkung dieser wurde dadurch erst richtig greifbar. Eine Verstärkung dieser Eindrücke wurde uns auch durch das Visualisieren der damaligen Wohnsituation eines normalen Arbeiters vermittelt. Am Ende der Führung konnten wir die gesammelten Eindrücke mit dem gelernten Wissen des letzten Jahres verbinden und das Bild der damaligen Situation wurde vervollständigt, die Lücken wurden geschlossen. Abschließend hatten wir noch eine Stunde zur freien Verfügung, wo sich die Wege der einzelnen Schüler trennten, um sich dem schier unendlich scheinenden Wissen, welches sich in all den Gänge und Räumen des Technoseums befindet, zu erkunden. Damit fand der Besuch im Technoseum sein Ende und die Wege des Geschichts-LKs trennten sich. Ein Tag, der als Kontrast zum sonst so theorielastig erscheinenden Unterricht eine lehrreiche Erinnerung in den Köpfen der Anwesenden hinterließ.

Text: Emil Stamm (J2)

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